Die Angst beim Zahnarzt |
Der Gang zum Zahnarzt ist für manche Menschen mit einer großen Überwindung verbunden. Zu groß ist die Angst vor dem typischen „Geruch nach Zahnarztpraxis“, vor dem weißen Kittel und vor den Gerätschaften des Zahnarztes – vor allem vor dem Bohrer. Diese Angst kann sich so schlimm äußern, dass sich manche Menschen sogar für Jahre nicht mehr zum Zahnarzt trauen. All die Überredungsversuche aus ihrem Umfeld prallen wie gegen eine Wand. Auch wenn die Zähne immer schlechter werden und sich die ersten Schmerzen anbahnen, scheint der Gang zum Zahnarzt immer noch nicht notwendig für diese Menschen zu sein. Erst wenn der Schmerz so unerträglich wird, dass auch keine Schmerzmittel mehr helfen, wagen es manche wieder, einen Schritt nach dem anderen hinter die Praxistür zu gehen. Auch wenn der Zahnarztbesuch für diese Person mit einer großen Überwindung und viel Angstschweiß verbunden ist, so hat sie sich immerhin endlich in die Praxis getraut. Dass der Besuch bei dem Dentisten aber nicht immer zu einer Qual werden muss, dafür sorgen Zahnärzte in den USA und in manch anderen Ländern schon lange mit einer ganz besonderen Methode – sie verabreichen ihren Patienten Lachgas. Das mag in unseren Ohren vielleicht zunächst ein wenig merkwürdig klingen, aber es nimmt vielen Patienten tatsächlich die Angst vor dem Mann im weißen Kittel, der die Macht über ihren Mund hat. Mit Lachgas den Kampf gegen die Angst angehe Bei Lachgas handelt es sich um ein Narkosemittel, das in geringen Dosen schmerzstillend und in hohen Dosen betäubend wirkt. Vor allem Angst-Patienten können sich auch in Deutschland für eine Sedierung mit Lachgas entscheiden. Dabei inhaliert der Patient ein Gemisch aus Lachgas und Sauerstoff. Unmittelbar nach der Inhalation tritt eine beruhigende und angstlösende Wirkung auf. Der Patient kann entspannt im Behandlungsstuhl liegen, auch wenn es ihm bis dato noch nie in seinem Leben so ergangen ist und er stets vor Angst fast ohnmächtig wurde. Das Besondere an der Behandlung mit Lachgas ist auch, dass man sich in einer Art Rausch-Zustand befindet, aber dennoch bei vollem Bewusstsein ist und auf alle Bemerkungen und Fragen des behandelnden Zahnarztes eingehen kann. Da diese Methode nicht nur äußerst wirkungsvoll, sondern auch nebenwirkungsfrei, sicher und gut verträglich ist, lässt sie sich auch sehr gut bei Kindern anwenden. Die positive Wirkung durch das Lachgas tritt bereits wenige Atemzüge nach der Inhalation ein und sofort fällt alle Anspannung des Patienten ab. Nicht nur die Angst vor dem Zahnarzt nimmt deutlich ab, sondern auch die Schmerzempfindlichkeit lässt nach. Die möglichen Schmerzen sind ja meist auch hauptverantwortlich für die Angst vor dem Zahnarzt. Für viele Zahnärzte eine unverzichtbare Method Zum Ende der Behandlung beim Zahnarzt hin dauert es in der Regel nur wenige Minuten, bis der Patient wieder völlig nüchtern ist. Viele Dentisten schwören auf diese Methode der Beruhigung vor allem bei Angst-Patienten, da sie zum Teil wahre Wunder bewirken kann. Lachgas besteht aus Di-Stickstoff-Oxid und wurde 1772 zum ersten Mal von Joseph Priestley entdeckt und seitdem hergestellt. Wir unterscheiden heute zwischen technischem und medizinischem Lachgas. Das medizinische Lachgas darf nur einem ausgewählten Personenkreis ausgehändigt werden – dazu zählen Krankenhäuser und Ärzte. Hier wird es vorwiegend zur Narkose eingesetzt. Mit 98 bis 99,5 Prozent ist das medizinische Lachgas fast rein. Aufgrund seiner stimmungsaufhellenden, beruhigenden und schmerzlindernden Wirkung wird das Lachgas also sehr gerne auch von dem ein oder anderen Zahnarzt für den einen oder anderen Patienten angewandt. Der Zahnarzt kennt die genaue Dosierung und weiß auch einzuschätzen, für welchen Patienten sich die Verabreichung des Lachgases besonders lohnt. Sehr nervöse und ängstliche Kinder, die sich kaum beruhigen lassen, können so schnell wieder beruhigt werden, indem ihnen durch die Inhalation des Gases ihre größte Angst genommen wird und sie in dem kleinen Rauschzustand heiterer Stimmung sind und kaum noch Schmerzen verspüren.
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